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Betriebliche Altersversorgung in der Bank- und Finanzbranche

Die betriebliche Altersversorgung befindet sich in einem stetigen Wandel. Mit dem Ziel, Anforderungen an moderne Betriebsrentensysteme in der Bank- und Finanzbranche zu skizzieren, stellen unsere Autoren eine Untersuchung vor, die die aktuellen Herausforderungen mit den besonderen Spezifika der Finanzbranche verbindet.

 

Bildquelle: istock.com/pixelfit

Das Thema Alterssicherung in Deutschland ist seit vielen Jahren aus dem öffentlichen Diskurs nicht mehr wegzudenken. Dabei stellt die Finanzbranche keine Ausnahme dar. Veränderte Beschäftigungsprofile, allgemeiner Personalabbau und dennoch ein harter Kampf um Spezialisten prägen das Bild in den etablierten Finanzhäusern. Diese treffen auf eine langanhaltende Phase niedriger Zinsen und gesetzlich geschaffene Anreizsysteme, die die Förderung der betrieblichen Altersversorgung zum Ziel haben und gleichzeitig in neuen administrativen Herausforderungen münden.

In einem aktuellen Branchenreport wurden diese Auswirkungen – aufbauend auf einer Branchenumfrage – untersucht und Zukunftsthemen der betrieblichen Altersversorgung analysiert. Dazu wurden 77 Banken und Finanzdienstleister sowie darüber hinaus weitere Akteure befragt, die Erkenntnisse um frei zugängliche Marktdaten ergänzt und Schwerpunktthemen mithilfe von Experteninterviews untersucht.

Der Status quo
Die Finanzbranche genießt nicht ohne Grund einen sehr guten Ruf, wenn es um die betriebliche Altersversorgung (nachfolgend: bAV) geht. Weite Teile der Belegschaften sind durch arbeitgeber- oder mischfinanzierte Systeme versorgt. Nur 5 Prozent der im Rahmen dieser Untersuchung befragten Unternehmen gaben an, keine Finanzierung oder Bezuschussung vorzunehmen. Wer es sich leisten kann, legt als Arbeitnehmender noch etwas per Entgeltumwandlung darauf. Doch haben die sich wandelnde Demographie und die Niedrigzinsen auch auf die Attraktivität etablierter Produkte längst Einfluss genommen. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, allen Teilen der Belegschaft ein Betriebsrentenangebot zu machen, das sich aus Sicht der Arbeitnehmenden lohnt und gleichermaßen keinen übermäßigen Verwaltungsaufwand produziert.

Dass die Bedeutung der bAV trotz dieses herausfordernden Rahmens nicht an Zustimmung verloren hat, zeigt das Ergebnis des betavo-Branchenreports 2022: Etwas mehr als drei Viertel der befragten Arbeitgeber sehen eine hohe bzw. zukünftig gar wachsende Bedeutung der bAV.

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Autoren

Mirko Buchwald (Foto links) ist Geschäftsführer der betavo GmbH, Berlin.

Claudia Willmund (Foto rechts) ist als Leiterin Pensionsmanagement im gleichen Unternehmen tätig.

Artikel aus "die bank" 04/2023 bei Genios kaufen