Green Finance ist ein zentraler Baustein bei der Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft in Richtung CO 2 -Neutralität. Die Finanzierung mit ESG-Siegel erreichte 2022 ein Volumen von 3,7 Bio. US-Dollar und wird weiter stark wachsen.
Laut einer Umfrage unter Vorstandsmitgliedern aus dem Jahr 2023 von Gartner rechnen 80 Prozent der Vorstände bis 2025 mit einem Anstieg der Investitionen in Nachhaltigkeitsinitiativen, die zunehmend aus Opex- und Capex-Budgets finanziert werden. Bis zum Jahr 2025 werden 60 Prozent der Großunternehmen ihre bestehenden Investitionen in umweltfreundliche Investitionsprojekte verdoppeln, und bis 2026 werden 30 Prozent der gesamten jährlichen Mittel, die über die Fremdkapitalmärkte ausgegeben werden, in ESG-Initiativen fließen – ein starker Anstieg gegenüber den derzeitigen 5 Prozent.
Regulierungsbestrebungen treiben die Entwicklung voran
Die Fähigkeit von „Green Finance”, den Klimawandel abzuschwächen, veranlasst weltweit Regulierungsbehörden und Interessensgruppen, Druck auf Finanzinstitute auszuüben, damit sie ihre Portfolios schneller auf ökologisch nachhaltige Ziele umstellen.
Die jüngste Verschärfung und Ausweitung der Vorschriften zur verpflichtenden Offenlegung von Umweltdaten soll den Finanzinstituten eine Reihe von Vorteilen bringen, indem sie die Klimaberichterstattung harmonisiert und eine größere Transparenz bei grünen Finanzierungen ermöglicht. Die Umsetzung der neuen Anforderungen an die Umweltberichterstattung kann jedoch eine erhebliche Herausforderung darstellen. Für Unternehmen ist es oft schwierig, die geforderte Granularität der Daten bereitzustellen, während es für Private-Equity-Gesellschaften eine sehr komplexe Aufgabe ist, die klimabezogenen Informationen, die sie von ihren Portfoliounternehmen erhalten, für standardisierte Angaben zu harmonisieren.
Direktiven sind bekannt, Standards weitgehend definiert
Die Regulierungsbehörden in der EU, im Vereinigten Königreich und in den USA verschärfen stetig die Pflicht zur Offenlegung von Umweltdaten, um das Reporting zu standardisieren und grüne Finanzierungsstrategien zu erleichtern und zu unterstützen.
Die Europäische Kommission hat mit der Stufe 2 der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) die verbindlichen Vorschriften zur Offenlegung von Umweltinformationen weiterentwickelt. Die SFDR, die seit Januar 2023 in Kraft ist und für alle Vermögensverwaltungsfirmen und -berater in der EU gilt, bringt eine umfassende Reihe von technischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung mit sich und schreibt nun auch die Offenlegung von Scope-3-Emissionen vor, also etwa Angaben zur Lieferkette.
Folgenreich: Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)
Die EU-Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) aus dem laufenden Jahr ist vielleicht eine der einflussreichsten Vorschriften zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die Richtlinie, die am 5. Januar 2023 in Kraft trat, schreibt eine detaillierte Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß den Anforderungen der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) vor.
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Den vollständigen Artikel aus der Ausgabe „die bank“ 08.2023 können Sie bei Genios kaufen.
Autoren:
Fabian Meyer verantwortet als Managing Partner von CORE, einem Unternehmen von EPAM Systems, Berlin, die Umsetzung komplexer IT- und Transformationsprojekte sowie den Bereich Merger & Acquisitions.
Diana Calmic leitet als Transformation Fellow den Kompetenz-Cluster Nachhaltigkeit bei CORE. Sie ist für die Unterstützung von Projektteams und Kunden bei geschäftskritischen Technologietransformationen zuständig und hat vertiefte Analysen in den Bereichen Green Finance und FinTech durchgeführt.