Diese schwerwiegenden Belastungen führten nach Einschätzung der privaten Banken in Deutschland für den Winter zu einer Rezession, hieß es weiter. Insgesamt gehen die Chefvolkswirte den Angaben zufolge davon aus, dass die gesamtwirtschaftliche Leistung in den kommenden vier Quartalen bis zum Sommer 2023 sinkt. Im Jahresdurchschnitt 2023 erwarten sie demnach einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Höhe von 1,3 Prozent. „Die deutschen Unternehmen sind einem ganz erheblichen Kostendruck ausgesetzt. Sie leiden zudem unter der nachlassenden globalen Wirtschaftsdynamik,“ so Peucker.
Angst vor der hohen Inflation hat Mitte der Gesellschaft erreicht
Auch die weiterhin außerordentlich hohen Preise im gesamten Euroraum bereiteten den privaten Banken Sorgen. „Die Inflationsrate droht kurzfristig noch weiter zu steigen. Das ist nicht nur für die Wirtschaft eine enorme Belastung. Die Angst vor der hohen Inflation ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.“ Eine mögliche Wiederbelebung des Wirtschaftswachstums hänge entscheidend von der weiteren Entwicklung der Preise ab. Die Europäische Zentralbank (EZB) habe mit ihren Zinsschritten im Juli und September eindrucksvoll bewiesen, dass für sie die Inflationsbekämpfung höchste Priorität habe. Dennoch werde die Preissteigerung mit prognostizierten 6 Prozent auch 2023 deutlich über ihrem Inflationsziel liegen.
Die Konjunkturprognose des Bankenverbands wird halbjährlich durchgeführt und beruht auf einer Umfrage unter den 15 Chefvolkswirten privater Banken, die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschafts- und Währungspolitik sind. (ud)
Weitere Artikel und Meldungen rund um die Themen Bankpolitik und Bankpraxis finden Sie auf der Webseite www.die-bank.de.