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Wirtschaftsprognose 2023 für Europa: Wettbewerbsfähigkeit der Banken ist bedroht

15 Prozent der Banken in Europa werden ihren Investitionsstau im Technologiebereich nicht bewältigen können und nicht mehr wettbewerbsfähig sein. Vor dem Krieg in der Ukraine hätten mehr als 70 Prozent der Geschäfts- und Technologiebankfachleute angegeben, dass ihre Organisation Investitionen in Banken, Kreditvergabe und digitale Engagement-Plattformen aufrechterhalten oder erhöhen würde – diese Pläne würden nun aufgegeben, so eine Prognose des Forschungs- und Beratungsunternehmens Forrester. Im Jahr 2023 werden demnach 15 Prozent der Kreditinstitute die Technologiebudgets weg von der Transformation von Kernsystemen und hin zu digitalen Engagement-Lösungen bewegen, hieß es.

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Ein Drittel der europäischen Organisationen werde standortunabhängige Arbeit anbieten müssen, um Fachkräfte zu gewinnen und zu binden, hieß es weiter. Standortunabhängige Arbeit sei nicht mehr wegzudenken. Zwei Drittel der im Internet tätigen Erwachsenen gingen davon aus, in Zukunft häufiger von zu Hause aus arbeiten zu können. Arbeitgeber, die versuchten, sie zurück in Büros zu zwingen, müssten mit Protesten und Kündigungen rechnen. Darüber hinaus sollten Arbeitgeber angesichts der steigenden Energiepreise die Gelegenheit nutzen, die Kosten für Heizung und Klimatisierung von Büroflächen zu senken, was durch standortunabhängige Arbeit möglich werde, so die Prognose.  

 

Vertrauen der Verbraucher in die Regierungen wird stark zurückgehen
Wie es weiter hieß, würden europäische Regierungen Schwierigkeiten haben, ihre Bürgerinnen und Bürger in einem Winter mit rasant steigenden Energiekosten ausreichend zu unterstützen – und einige würden diese Verantwortung auf die Wirtschaft abschieben. Infolgedessen werde das Vertrauen der Verbraucher in die Regierungen in ganz Europa erheblich zurückgehen. Bis Ende 2023 werde nur jeder fünfte europäische Bürger seiner Regierung noch vertrauen. Das Beratungsunternehmen prognostizierte außerdem, steigende Energiekosten und finanzielle Anreize von Regierungen und Versorgungsunternehmen, den Energieverbrauch zu senken und einen nachhaltigeren Lebensstil anzunehmen, würden zu mehr Umweltbewusstsein bei europäischen Verbrauchern führen.

 

„Im Laufe des nächsten Jahres werden die wirtschaftlichen und geopolitischen Turbulenzen für europäische Unternehmen weiterhin Ängste und Disruptionen hervorrufen", erklärte Laura Koetzle, Group Research Director bei Forrester. „Da das Vertrauen in Regierungen zurückgeht, haben europäische Unternehmen die Möglichkeit, dieses Vertrauensvakuum zu füllen. Um dies zu erreichen, müssen sie bewerten, welche Vertrauenshebel für Kunden am wichtigsten sind, Lücken identifizieren und eine Strategie entwickeln, mit der sie das Vertrauen der Kunden gewinnen und halten können.“ (ud)

 

 


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