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Bankkunden: Sicherheit rangiert unter den Top 3-Kriterien

Laut einer aktuellen Studie ist für 36 Prozent der befragten Bankkunden der Schutz vor Betrug das wichtigste, für 27 Prozent das zweitwichtigste Kriterium bei der Wahl ihres Finanzinstituts. Die Umfrageteilnehmer hätten acht Faktoren danach bewertet, worauf sie bei der Eröffnung eines neuen Bankkontos am meisten Wert lägen. Das Thema Sicherheit rangiert demnach für 77 Prozent unter den Top 3. Für 28 Prozent stehe Kundenservice an oberster Stelle. 27 Prozent achteten vor allem auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Aspekte wie Nachhaltigkeit (2 Prozent), faires Verhalten (2,4 Prozent) oder eine ethisch korrekte Datennutzung (2 Prozent) hätten dagegen nur für eine Minderheit an erster Stelle gestanden, hieß es.

iStock.com/Vi Stadnik

Das sind die Ergebnisse einer Studie von FICO. Jens Dauner, Vice President und Managing Director Continental Europe bei dem Unternehmen, erklärte: „Viele Banken versuchen, durch günstige Angebote neue Kunden zu gewinnen, dabei kann gerade der Betrugsschutz ein entscheidender Wettbewerbsfaktor sein. Die Sicherheitsmethoden sind in der Regel bereits auf sehr hohem Niveau, müssen kommunikativ aber noch mehr in den Vordergrund gestellt werden, um den Kunden zu zeigen, dass ihr Geld und ihre Finanztransaktionen bei ihrer Bank in besten Händen sind. Das ist umso wichtiger, wenn Bankkunden überwiegend online agieren und der persönliche Kontakt zur Filiale fehlt.”

 

Neue Sicherheitsmethoden gewinnen an Beliebtheit
Die Umfrage zeigt demnach, dass die Mehrheit der Kunden die verschiedenen Authentifizierungsmethoden der Finanzinstitute als sicher einstufe. Vor allem innovative Möglichkeiten des Identitätsnachweises würden positiv bewertet. So seien 83 Prozent der Befragten der Meinung, dass Fingerprint-Scans „guten oder hervorragenden Schutz“ bei Online-Zahlungen mit Kredit- oder Debitkarte böten. Bei Gesichtserkennung seien 78 Prozent, bei Iris-Scan 73 Prozent dieser Meinung. Aber auch gängigere Methoden wie das Zusenden von Passcodes via Banking App halten den Angaben zufolge 80 Prozent der Befragten für sicher bzw. sehr sicher. Immerhin mehr als die Hälfte (61 Prozent) denke allerdings auch, dass der Zugang über Username und Passwort guten oder sehr guten Schutz böte.

 

Die Zusendung eines Codes über Messenger Services wie WhatsApp biete dagegen nach Ansicht von rund 56 Prozent keinen guten oder nur mittleren Schutz. Diese Einschätzungen spiegeln sich der Untersuchung zufolge nicht immer im Verhalten wider. So lande der Identitätsnachweis über Fingerprint-Scan mit rund 65 Prozent nur auf Platz drei der Beliebtheitsskala, wenn es um die Nutzung gehe. Rund 70 Prozent verwendeten am liebsten die Zusendung eines Codes über die Banking-App. 69 Prozent bevorzugten die Übermittlung eines Passcodes per SMS, trotz bekannter Sicherheitsmängel dieses Kanals.

 

Bezüglich der akzeptierten Dauer für die digitale Eröffnung eines Accounts scheint demnach für viele Kunden bei einer halben Stunde die „Schmerzgrenze“ erreicht: Ob Bankkonto (44 Prozent), Mobilfunkvertrag (44 Prozent), Kfz-Versicherung (47 Prozent) oder Kreditkarte (46 Prozent) – jeweils knapp die Hälfte der Nutzer würde nach bis zu 30 Minuten den Vorgang abbrechen.

 

Täuschungsmanöver rechtzeitig verhindern
Das Einkommen bei Kreditanträgen leicht nach oben korrigiert, den Versicherungsschaden etwas höher angegeben als es der Realität entspreche – für die Mehrheit der Befragten sei dies ein inakzeptables Verhalten, hieß es weiter. Immerhin ein Viertel sei allerdings der Meinung, dass es zumindest unter bestimmten Umständen in Ordnung oder normal sei, so zu handeln. Für Banken bleibe es eine Gratwanderung: Ehrliche Kunden könnten von zu strengen Überprüfungen im Kreditvergabeprozess verprellt werden. Doch wenn falsche Angaben bei Kreditanträgen dazu führten, dass das Geld nicht zurückgezahlt werden könne, seien die Folgen für den säumigen Kreditnehmer unangenehm.

 

Analytik-Verfahren könnten hier eine gangbare Lösung sein, Täuschungsversuche bereits im Vorfeld aufzudecken, indem Anomalien im Kundenverhalten identifiziert würden. Auch nach der Buchung ließen sich Konten auf diese Weise kontinuierlich auf verdächtiges Verhalten hin überprüfen, hieß es. (ud) 




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