Für zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) stehe beim Abschluss einer Geldanlage der Sicherheitsaspekt im Vordergrund, gefolgt von der Rendite (41 Prozent), der Verfügbarkeit des eingesetzten Kapitals (32 Prozent) und der Nachhaltigkeit des Investments (29 Prozent). Selbst mit der Aussicht auf höhere Renditechancen möchten demnach acht von zehn Befragten auch künftig „eher nicht“ (31 Prozent) oder „gar nicht“ (50 Prozent) mehr Risiko bei der Geldanlage wagen. Zwar habe die Risikoaversion der Deutschen bei der Geldanlage seit 2015 tendenziell etwas abgenommen, verbleibe aber insbesondere bei älteren Befragten auf einem hohem Niveau, hieß es.
Angesicht der immensen Risikoaversion der Deutschen bei der Geldanlage verwundere es kaum, dass eine Mehrheit der Befragten (55 Prozent) Aktien als Instrument zur Altersvorsorge kritisch gegenüberstehe, so die Befragung. Allerdings hielten immerhin vier von zehn Befragten (39 Prozent) Aktien durchaus für die finanzielle Absicherung im Alter geeignet. Und besonders bemerkenswert: In der jungen Generation der unter 30-Jährigen fänden das sogar über zwei Drittel der Befragten (68 Prozent).
Keine gute Stimmung zum Jahreswechsel
Angesichts eines schwachen Börsenjahrs, einer historisch hohen Inflation und trotz Zinswende noch eher geringen Kapitalerträgen verwundere es nicht, dass die Stimmung unter den Anlegerinnen und Anlegern zum Jahreswechsel alles andere als rosig gewesen sei, hieß es weiter. Von jenen, die 2022 Geld angelegt hätten, sei weniger als ein Drittel (30 Prozent) mit der Wertentwicklung ihres Investments zufrieden. Damit sei die Zufriedenheit gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken; damals war den Angaben zufolge noch die Hälfte der Anlegerinnen und Anleger mit ihrer Jahresbilanz im Reinen gewesen. Wie der Langzeitvergleich zeige, gehöre 2022 aus Sicht der Investoren damit zu einem der schlechtesten Anleger-Jahren seit Beginn der Erhebung vor zehn Jahren.
In den letzten Jahren sei der Anteil der Anlegerinnen und Anleger mit etwas mehr als der Hälfte der Befragten (aktuell 53 Prozent) weitgehend stabil geblieben. Allerdings habe der Anteil in der jungen Generation der 18-bis 29-Jährigen seit 2019 von 38 Prozent auf nunmehr 54 Prozent kontinuierlich zugelegt. Fast die Hälfte der Deutschen (44 Prozent) lege nach wie vor kein Geld an, 3 Prozent gäben hierüber keine Auskunft.
Beliebteste Anlagen blieben laut der Befragung auch 2022 Fonds (38 Prozent) und Sparpläne (39 Prozent). Letztere hätten bei einer ansonsten kaum veränderten Grundstruktur der Anlagen mit 3 Prozentpunkten noch leicht zugelegt, ebenso Festgeld (von 16 auf 19 Prozent), Gold (von 10 auf 12 Prozent) und andere Edelmetalle (von 2 auf 6 Prozent). Aktien (31 Prozent), Immobilien (21 Prozent), Tagesgeld (21 Prozent) und Krypto-Währungen verblieben demnach weitgehend auf ihren Vorjahreswerten, hieß es. (ud)
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