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Verbraucherumfrage: Dem kassenlosen Bezahlen steht nichts im Weg

83 Prozent der deutschen Verbraucher vertreten die Meinung, dass die klassische Kassenzone im Laufe des nächsten Jahrzehnts nicht mehr Bestandteil einer zeitgemäßen Store-Inszenierung sein wird. Die interviewten österreichischen Konsumenten beurteilten diese Entwicklung mit 78 Prozent etwas zurückhaltender, so eine aktuelle Umfrage. Passend zu diesem Ergebnis erklärte die deutsche Verbrauchergruppe demnach mit 88 Prozent sowie diejenige aus Österreich das Kassenpersonal mit 85 Prozent spätestens mit Ablauf der nächsten Dekade zu einem Relikt aus der Vergangenheit. Ebenso unsentimental nähmen deutsche mit 78 Prozent und österreichische Verbraucher mit 73 Prozent zukünftig Abschied von persönlicher Beratungsleistung bzw. Verkäuferkontakt vor Ort.

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Das sind die Ergebnisse einer Umfrage von Payone sowie der DSV-Gruppe unter rund 1.000 Verbraucherinnen und Verbrauchern zwischen 18 und 70 Jahren in Deutschland und in Österreich zu ihren Zahlgewohnheiten und Erwartungen an Bezahlmöglichkeiten im stationären Geschäft sowie im Online-Shop. Um den Einkauf möglichst schnell zu bezahlen und lange Warteschlangen zu vermeiden, hätten sich sogenannte Self-Scanning-Kassen etabliert. So greifen in den Altersgruppen 18 bis 49 Jahre deutsche Käufer demnach regelmäßig zum Scanner, wohingegen österreichische Verbraucher im Vergleich etwas zögerlicher seien, hieß es. In der Gruppe der 60 bis 70-jährigen Senioren seien die Österreicher diejenigen, die mit 36 Prozent gegenüber 32 Prozent in der deutschen Vergleichsgruppe weniger Berührungsängste zeigten, ihre Einkäufe selbst zu scannen und zu bezahlen.

 

Den Kassenbeleg automatisch auf das Smartphone bzw. an die persönliche E-Mail-Adresse gesandt zu bekommen, schätzten jeweils 50 Prozent der deutschen sowie der österreichischen Befragten. Die automatische Gutschrift von Bonuspunkten bzw. die Teilnahme an einem Gewinnspiel rundeten für 58 Prozent der deutschen und 48 Prozent der österreichischen Umfrageteilnehmer eine nutzerorientierte Dienstleistung im Kontext des Bezahlens im stationären Geschäft ab, hieß es.

 

Deutliche Beschleunigung des Bezahlvorgangs gewünscht

Verbraucher wünschten darüber hinaus eine deutliche Beschleunigung des Bezahlvorgangs, so die Befragung. Gut illustriert werde dies durch die Aussage von 28 Prozent der deutschen und 21 Prozent der österreichischen Umfrageteilnehmer, dass es ihnen Peinlichkeit bereite, wenn andere Kunden in der Kassenschlange durch die eigene Bezahlweise zum Warten gezwungen seien. Dabei reagieren den Angaben zufolge besonders die jüngeren Zielgruppen deutlich sensibler als die älteren Jahrgänge: 39 Prozent der deutschen und sogar 41 Prozent der befragten 18-29-Jährigen sähen sich nur ungern mit einer solchen Situation an der Kasse konfrontiert. Die deutschen Verbraucher der 30 bis 39-Jährigen seien mit 39 Prozent gleichauf mit ihrer jüngeren Vergleichsgruppe, die österreichischen Konsumenten im Alter von 30 bis 39 reagierten mit 24 Prozent deutlich gelassener.

 

Gehe es nach den befragten Verbrauchern, könne man folgende Schlussfolgerung ziehen: „Bezahlen tut am Ende niemand gerne – aber wenn es schon sein muss, dann sollte diese lästige Begleiterscheinung gänzlich im Hintergrund stattfinden, um das pure Einkaufserlebnis nicht zu beeinträchtigen“, hieß es. Daneben zähle beim digitalen Bezahlen Schnelligkeit und eine möglichst bequeme Handhabung. Dafür seien die Konsumenten auch bereit, künftig auf Verkäuferkontakt und persönliche Beratung zu verzichten, eigenhändig „zuzupacken“ und den Scan der Waren selbst vorzunehmen und / oder persönliche (biometrische) Daten zu hinterlegen.

 

So stehe dem kassenlosen Bezahlen aus Verbrauchersicht nichts im Weg – im Gegenteil: Das Gros stehe dem digitalen Wandel der klassischen Kassenzone positiv gegenüber – eine Entwicklung, die am Ende dem Händler zugutekommen werde, da er die oft zeitaufwändigen Zahlungsabwicklungen mehr oder weniger aus seinen Tagesabläufen verbannen könne und damit personelle Ressourcen planbarer und gewinnbringender einsetzbar machten, so das Fazit der Befrgaung. (ud)

 


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