Im Fokus stehe die Frage, wie werthaltig die Immobilienanlagen der geprüften Institute sind und wie sie in der Bilanz berücksichtigt würden. Zu diesem Zweck werfen die Prüferinnen und Prüfer den Angaben zufolge auch einen Blick auf die Prozesse der Institute, um ein umfassendes Verständnis der Vorgehensweise einzelner Institute beim Management der Immobilienanlagen zu gewinnen. Auf dieser Grundlage werde die BaFin nach Inkrafttreten der MaRisk-Novelle eine klare Erwartung formulieren, wie die Institute für eine angemessene Geschäftsorganisation im Bereich der Eigenanlagen in Immobilien sorgen sollten, hieß es.
Einige Institute besetzten komplette Wertschöpfungsketten
Der Hintergrund der Prüfungen: In den vergangenen Jahren hätten immer mehr Institute die Absicht geäußert, ihre Risiko- und Geschäftsstrategie durch mehr eigene Investitionen in Immobilien zu erweitern bzw. neu in dieses Geschäft einzusteigen – teilweise mit größeren Volumina. Einige Institute hätten sogar komplette Wertschöpfungsketten besetzt: vom Grundstückserwerb bis zur Fertigstellung des Objekts, inklusive der Auftragsvergabe an einzelne Gewerke.
Die BaFin entwickelte demnach ihr Prüfungskonzept, um die durch diesen Trend verursachten Risiken im Blick zu behalten und notfalls gegensteuern zu können – insbesondere angesichts des endenden Booms am Immobilienmarkt und des Endes der Niedrigzinsphase. Beide Entwicklungen wirken sich der Aufsicht zufolge auf die zu erwartenden Renditen der Institute aus. (ud)
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