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Echtzeit-Zahlungsverfolgung in Pilotphase

Eine Gruppe von zwölf Banken und zehn multinationalen Unternehmen testet gemeinsam mit SWIFT einen verbesserten Multi-Bank-Standard zur Erleichterung des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs von Unternehmen. Der verbesserte Standard soll den Prozess in den Unternehmen straffen; Finanzverantwortlichen wird dadurch ermöglicht, GPI-Zahlungen bei mehreren Banken zu initiieren und diese in einem einheitlichen Format nachzuverfolgen. Darüber hinaus können die GPI-Daten direkt in ERP- und Treasury Management-Systeme integriert werden. GPI steht für Global Payments Innovation.

Im Rahmen der branchenübergreifenden Kooperation wird SWIFT-GPI an die Bedürfnisse von Unternehmen mit mehreren Bankverbindungen angepasst. Der neue Standard ermöglicht Anwendungsanbietern und Banken, den Unternehmen eine bessere Übersicht und höhere Transparenz im internationalen Zahlungsverkehr zu bieten. Dies betrifft sowohl die Sicherheit der Zahlungsübermittlung als auch die Nachverfolgbarkeit von Zahlungen, die Bearbeitung von Ausnahmefällen sowie den Kontenabgleich. Das Design des Standards wurde in einer Reihe von gemeinsamen Workshops entwickelt. Es unterstützt die Standards FIN & ISO 20022, damit Unternehmen über SWIFT und bankeigene Kanäle auf ihren Zahlungsstatus zugreifen können. Die Mitwirkenden an diesem Pilotprojekt starten in Kürze in eine Testphase, bevor sie die GPI-Daten in den nächsten Monaten in die operativen Abläufe integrieren.  

 

Zu den Teilnehmern gehören u. a. BNP Paribas, BBVA, Deutsche Bank, Citi und UniCredit, auf der Unternehmensseite finden sich Branchenriesen wie Microsoft, Booking.com, General Electric, Roche und LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton. Zusätzlich sind Anbieter führender Treasury-Anwendungen eingeladen, die GPI-Abwicklung in ihre eigenen Systeme zu integrieren.

 

Zum Hintergrund dieses neuen Standards erläuterte Marc Delbaere, Firmenkunden-Chef bei SWIFT, Unternehmen wöllten Zahlungen in Echtzeit verfolgen und eine Bestätigung der Gutschrift auf dem Konto des Empfängers erhalten. „Die neue Multi-Bank-Fähigkeit ermöglicht dies auf konsistente Weise über mehrere Banken und mehrere Unternehmen hinweg. Es gibt eine große Nachfrage von Seiten der Firmenkunden, diese Daten und Informationen umgehend im Treasury-Bereich des Unternehmens zu erhalten.“

 

Die GPI-Initiative wurde Anfang 2017 im Markt eingeführt. Inzwischen sind mehr als 180 Banken der Initiative beigetreten, sie macht bereits nahezu 30 Prozent des grenzüberschreitenden SWIFT-Zahlungsverkehrs aus. Täglich werden mehr als 100 Mrd. US-Dollar als SWIFT GPI-Überweisungen verschickt und ermöglichen die Gutschrift von Zahlungen beim Endbegünstigten innerhalb von Minuten, manchmal sogar in Sekunden. Bis dato wurden bereits 35 Mio. GPI-Zahlungen über 450 Länderkorridore in mehr als 100 Währungen verschickt. In wichtigen Korridoren wie USA-China beträgt der Anteil von GPI schon fast 50 Prozent des Zahlungsverkehrs.


Artikelbild: ©Olivier Le Moal | Fotolia