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Erster Digitalisierungstag in Köln

Was macht eigentlich der Bank-Verlag? Wer sich diese Frage auch schon immer gestellt hat, konnte unlängst in der Kölner Hausmesse vielfache Antworten erhalten. Zum 1. „Digitalisierungstag“ hatten sich gut 70 Kunden und andere Interessenten angemeldet und ließen sich von den Mitarbeitern der Fachbereiche und des Vertriebs das vielfältige Portfolio des Bank-Verlags in den Bereichen Digitalisierung, E-Banking, Security und Trusted Services erläutern. 

 

Gestärkt durch ein Frühstücksbuffet konnten sich die Besucher nach der Begrüßung durch Geschäftsführer Michael Eichler in einem ersten Fachvortrag von Dr. Alexander Christoph (Ernst & Young) über die Zukunft digitaler Ökosysteme und Geschäftsmodelle innerhalb und außerhalb des Bankings informieren. Christian Hank, Geschäftsführer des Kaiserslauterner Softwareherstellers FinaSoft, zeigte in seinem Vortrag zahlreiche konkrete Beispiele für Digitalisierungsprojekte, die den (Banken-)Geschäftsalltag erleichtern. Und zwei Vertreter des Bundeskriminalamts berichteten in einem spannenden Vortrag über ihre forensische Ermittlungsarbeit in einem europaweiten Fall von Internetkriminalität. Für die Besucher lieferte dieses Fallbeispiel nicht nur einen willkommenen Blick über den Tellerrand – den Einblick in die moderne Polizeiarbeit, die streckenweise mehr an die von IT-Experten denken ließ – sondern zeigte auch auf, wie Vertreter des Kriminalamts und der Privatwirtschaft bei der Strafverfolgung heute erfolgreich kooperieren. 

 

Informationen an zahlreichen Messeständen

Danach waren die einzelnen Messestände stets dicht umlagert. Die Mitarbeiter des Bank-Verlags und kooperierender Partner stellten den Besuchern gern und ausführlich ihre neuesten Projekte vor: Ob es nun um die „mobile Karte“ ging (ein neuartiges Bezahlverfahren auf Basis einer im Smartphone hinterlegten Karte; hier spielt der Bank-Verlag seine jahrzehntelange Erfahrung als etablierter Spezialist im Handling von Debit- und Kreditkarten voll aus) oder um Software-Lösungen zur digitalisierten Vermögensverwaltung. Hierzu hat der Bank-Verlag mit FinaSoft eine langfristige Zusammenarbeit ins Leben gerufen, mit deren Hilfe das bewährte eigene E-Banking-Portal um Funktionen für das Portfoliomanagement und die Wertpapieranalyse erweitert wird. Basierend auf der hochsicheren E-Banking-Plattform des Bank-Verlags baut FinaSoft Module zur Visualisierung von Portfolio- und Wertpapierinformationen, die sich nahtlos in die bestehende Infrastruktur einfügen. Der Bereich E-Banking informierte zudem über seine Fortschritte in der weiteren Umsetzung von Responsive Designs. 

 

Das neue Bezahlverfahren Instant Payments, mit dem sich im gesamten SEPA-Raum jederzeit und immer Beträge bis zu 15.000 Euro in Echtzeit nachvollziehbar überweisen lassen, nahm natürlich breiten Raum ein. Der Bank-Verlag präsentierte sich hier als Dienstleister für die Realtime-Anbindung, für Clearing-Modalitäten und Settlement-Modelle. Die bereitstehende Architektur ist zukunftssicher gestaltet und auch darauf ausgelegt, die in Zukunft deutlich steigenden Traffic-Zahlen perfekt managen zu können.  

Die seit Januar 2018 geltende überarbeitete Zahlungsdiensterichtlinie PSD 2 beschäftigt die Welt der Banken und Finanzdienstleister nach wie vor erheblich. Die in den RTS beschriebene Umsetzung läuft noch bis zum 3. Quartal 2019, und vor allem die Einrichtung der vorgeschriebenen Drittdienstleisterschnittstelle und die daraus resultierenden Geschäftsmöglichkeiten wie Open Banking halten die Bankpraktiker auf Trab. Entsprechend groß war das Interesse an den Lösungen des Bank-Verlags, der von der starken Kundenauthentifizierung über die Schnittstelle für TTP und Betrugsprävention bis hin zu spezifischen Anforderungen des Meldewesens im Sinne der Zahlungsverkehrsrichtlinie ein rundes Angebotspaket geschnürt hat.

 

Ein weiteres starkes Standbein des Bank-Verlags und ein Kernthema der Digitalisierung ist der Bereich Sicherheit, ohne den keine Legitimationsverfahren, kein sicherer Kontozugang und kein Portalschutz möglich wäre. Hier unterhält der Kölner Spezialist mit BV Secure eine bereits seit Jahren performante Authentifizierungsplattform mit hochsicheren Legitimationsverfahren für Zahlungsdienstleister, Versicherungsportale oder die Anwendung im Wertpapier-Bereich. Ganz neu in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung eines Legitimationsverfahrens für medienbruchfreie Vertragsabschlüsse im Rahmen der eIDAS-Verordnung. Bankkunden verwenden bereits heute im Rahmen des Online-Bankings Zwei-Faktor-Authentifizierungsverfahren, die höchsten regulatorischen Anforderungen genügen und für die Authentifizierung beim Auslösen der eIDAS-Fernsignatur genutzt werden können. Bei der Lösung des Bank-Verlags erfolgt die Erstellung der rechtsgültigen eIDAS-Signatur sowie die Generierung und Verwaltung der notwendigen Signaturschlüssel und Zertifikate in der hochsicheren Umgebung des eigenen Trustcenters, und die Fernsignatur kann mit geringem Aufwand in bestehende Portale und mobile Anwendungen innerhalb und außerhalb des Bankings integriert werden. Darüber hinaus bietet der Bank-Verlag eIDAS-konforme qualifizierte elektronische Siegel sowie Client-Zertifikate zur Authentifizierung eines Unternehmens gegenüber der Bank im Rahmen der PSD 2 an und steht kurz vor der Zulassung als qualifizierter Vertrauensdienstanbieter durch die Bundesnetzagentur. 

 

Abgerundet wird der Sektor Digitalisierung durch BV Detect, ein Cyber-Betrugserkennungssystem, das in Echtzeit mit der Kundenschnittstelle agiert und mit auf den Kunden individuell abgestimmten Modulen die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen wie z. B. den MaSi sicherstellt.

 

Ausgewogenes Rahmenprogramm

Im Rahmenprogramm des 1. Digitalisierungstags im Bank-Verlag hatten die Besucher ausreichend Zeit für vertiefende Gespräche mit den Experten zu den einzelnen Projekten. Natürlich kam auch das Networking mit den Branchenvertretern nicht zu kurz. 

 

Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung nun auf den Bankkunden? In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde beispielsweise ein „Sog-Effekt“ dargestellt: Kunden, die aktiv immer mehr digitale Dienstleistungen oder Zugriffe auf ihre Anlagen verlangen, fordern damit die Banken zum Handeln heraus, wenn diese wettbewerbsfähig bleiben wollen. Andererseits gebe es aber auch indirekte Auswirkungen auf den Kunden, wenn eine Bank von sich aus Prozesse und Dienstleistungen verbessert, Abläufe digitalisiert und dadurch Erleichterungen für den Kunden spürbar werden, die sich dann in positiven Rückmeldungen äußern wie „Toll, das hat früher mehrere Tage gedauert und geht jetzt ruck, zuck!“ 

 

Diskutiert wurde unter anderem auch die Frage, ob es sich bei der anscheinend allumfassenden Digitalisierung des B2B- und B2C-Alltags um eine Evolution oder doch eher um eine Revolution handele. Moderator Christian Hank und Dr. Alexander Christoph tauschten Argumente aus mit Katja Gäbel-Vadehra (Bethmann Bank), Olaf Hellrung (National-Bank) und Dr. Lars Rüsberg (afb Application Services), und die Meinung tendierte mehrheitlich zur „Revolution“. Agilität und Geschwindigkeit der Digitalisierung seien sehr groß, getrieben von „vielen hungrigen Playern die alle das nächste Google erfinden wollen“. 

 

Geschäftsführer Michael Eichler hingegen tendierte eher zum „Wandel“ denn zu einer „Revolution im Sinne veränderter Spielregeln“ und begründete dies mit makroökonomischen Betrachtungen. Zehn Jahre Digitalisierung hätten kaum erkennbare Spuren in den Wachstumsziffern der entwickelten Staaten hinterlassen – wohl aber einen massiven Wandel im Banking. 

 

Das Banking werde auch in zehn, 20 und 100 Jahren seine Berechtigung haben, aber – wie es in den letzten zehn Jahren zu beobachten war – die Player würden wechseln, „die Banken werden eine andere Positionierung haben.“ Sie müssten deshalb ihre Position im Ökosystem neu definieren – vielleicht mit Hilfe von Supportern, oder sie schafften es, eigene neue Ankerprodukte, wie beispielsweise den Einsatz der e-ID, zu pushen und eine Verdrängung in verschmelzenden Ökosystemen zu verhindern. „Alles hängt davon ab, wie beweglich die Banken letzten Endes sind“, resümierte er. 

 

Der Tag endete, wie von allen Veranstaltungen des Bank-Verlags wohlbekannt, mit einem üppigen Buffet und dem ortsüblichen obergärigen Kaltgetränk – nur ein letztes i-Tüpfelchen, das aber sich auch zu den begeisterten Bewertungen der Besucher beitrug. 

 

Bei einer solch tollen Bilanz werden dem ersten Digitalisierungstag sicher weitere Veranstaltungen dieser Art folgen. Wir halten Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden, sobald wieder eine Anmeldung möglich ist. 

 

Fotos: Bernd Schaller | Bank-Verlag