In der Bundesrepublik geht das Wirtschaftswachstum seit Monaten zurück. Diese Entwicklung hat mittlerweile auch Konsequenzen für das Kaufverhalten der Deutschen. Zum Herbst 2019 sank der Creditplus-Verbraucherindex auf den tiefsten Wert seit mehr als zwei Jahren. Er liege nun bei 100,2 Punkten und damit 3,6 Punkte unter dem Wert vom Frühjahr, teilte die Creditplus Bank AG am Mittwoch in Stuttgart mit. Die Studie gibt halbjährlich Auskunft über die Zukunftserwartungen, Konsumbereitschaft und die finanzielle Lage von 2.000 Verbrauchern, hieß es.
„Die Verbraucher haben sich auf schwierigere Zeiten eingestellt und halten ihre Ersparnisse zusammen“, erklärte Belgin Rudack, Vorstandsvorsitzende der Creditplus Bank. Nur noch 63 Prozent der Befragten haben der Studie zufolge grundsätzlich Lust zum Geldausgeben, fünf Prozentpunkte weniger als im Frühjahr. Dies sei der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebungen im Frühjahr 2015. Dagegen befänden sich die finanziellen Rücklagen der Deutschen nach wie vor auf hohem Niveau. 70 Prozent der könnten problemlos mindestens 625 Euro für unerwartete Ausgaben aufbringen. 39 Prozent verfügten über eine eiserne Reserve von mehr als 2.500 Euro.
Wie es weiter hieß, steht der Kauf von Möbeln nach wie vor an erster Stelle. Deutlich zurückhaltender als im Frühjahr seien die Befragten vor allem bei teuren Reisen – allerdings sei der alljährliche Zuwachs zum Sommer zuletzt außergewöhnlich kräftig ausgefallen. 26 Prozent der Menschen möchten demnach in den kommenden drei Monaten mehr als 1.250 Euro für eine Reise ausgeben. Damit sei die Reiselust der Deutschen auf dem Niveau des Vorjahres angelangt. Die Bereitschaft, ein neues Auto zu erwerben, sei leicht gesunken. Nach 15 Prozent im Frühjahr und im vergangenen Herbst planen den Angaben zufolge aktuell 13 Prozent der Befragten den Autokauf. Ein Motorradkauf sei für drei Prozent aller Befragten ein Thema.
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