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Tagesgeldkonto | Erste Bank verlangt Strafzinsen ab erstem Cent

iStock.com/MarianVejcik

Manche vermögenden Privatpersonen und Unternehmen müssen schon seit einiger Zeit Geld zahlen, wenn sie ihr Geld auf Konten bei der Hausbank anlegen. Doch jetzt trifft es erstmals auch Kleinsparer: Die Volksbank Fürstenfeldbruck führt Negativzinsen bereits ab dem ersten Cent ein. Betroffen sind neu eröffnete Tagesgeldkonten seit dem 1. Oktober. Von jedem Kunden, der neu bei ihr Geld anlegt, verlangt das Institut nun 0,5 Prozent Minuszinsen. Damit reagiert die Bank offenbar auf die Entscheidung der Europäische Zentralbank (EZB) vom September, den Negativzins für Banken von minus 0,4 auf minus 0,5 weiter abzusenken.

Das Verbraucherportal Verivox spricht als Reaktion auf das Vorgehen der Bank von einem „Dammbruch". Bislang seien Minuszinsen nur auf sehr hohe Guthaben ab 100.000 Euro oder mehr erhoben worden. Anfang des Monats war diese psychologisch wichtige Grenze erstmals unterschritten worden, als die Volksbank Magdeburg einen Negativzins für Tagesgeldguthaben ab 75.000 Euro einführte, so Verivox. Geschäftsführer Oliver Maier erklärt, mit dem Vorgehen der Volksbank Fürstenfeldbruck seien „Negativzinsen nun endgültig beim durchschnittlichen Sparer angekommen.“ Bankkunden seien Negativzinsen aber nicht hilflos ausgeliefert. „Mit den besten Angeboten lassen sich Kaufkraftverluste zumindest spürbar begrenzen. Top-Banken zahlen aktuell 0,65 Prozent Zinsen auf Tagesgeld“, so Maier.
Laut einer biallo.de-Untersuchung von rund 1.300 Banken und Sparkassen berechnen mittlerweile 141 Geldhäuser in Deutschland Negativzinsen, davon fast 50 Institute im Privatkundenbereich. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), betont: „Bereits jetzt sind Negativzinsen bei bestehenden Verträgen aus Sicht des vzbv rechtswidrig.“

 

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