Der Begriff „Token“ ist nicht neu: Schon vor dem Digitalzeitalter war er geläufig, ohne dass es allerdings eine einheitliche Definition gegeben hätte. Seit einiger Zeit ist der digitale Token in aller Munde: Darunter verstehen wir die Möglichkeit, Vermögenswerte in einer digitalen Form darzustellen und somit einfach, sicher, schnell und günstig übertragbar zu machen, mitsamt den ihnen zugrunde liegenden Rechten und Pfliichten.
Token gibt es als digitale Abbilder von Kunstwerken und Maschinen, als Geld, aber auch als rein digital verfügbare Krypto-Werte. Um Transparenz über die aktuellen Besitzverhältnisse und die Nachvollziehbarkeit der Überträge herzustellen, werden die Token auf einer Blockchain bzw. einem DLT-Netzwerk (Distributed Ledger Technologie) gespeichert. Zusätzlich attraktiv macht die Tokenisierung die gleichzeitige Verknüpfung der Token mit automatisierten intelligenten Verträgen (Smart Contracts). Diese digitalen Verträge bestehen aus in Codezeilen geschriebenen Bedingungen zwischen Käufer und Verkäufer. Smart Contracts sorgen für die automatisierte Ausführung von Rechten und Pflichten ohne manuellen Eingriff.
Welche Token existieren?
Für ein besseres Verständnis der möglichen Arten von Token auf der Blockchain haben wir eine Einordnung aus geschäft spolitischer Perspektive vorgenommen.
Die bekannteste Art von Token stellen Krypto-Währungen (bspw. Bitcoin) dar, die nur als immaterielle digitale Vermögenswerte auf Grundlage kryptografi scher Prozesse innerhalb eines DLT-Netzwerks existieren können. Im Gegensatz zu Stablecoins haben Krypto-Währungen eine direkte Beziehung zu anderen Vermögenswerten, sind also nicht durch eine Fiat-Währung wie Euro oder Dollar gedeckt. Eine andere Funktion haben Utility-Token: Sie gewähren in erster Linie Zugangs- und digitale Rechte (z. B. Stimmrechte), in der Regel aber keine Eigentumsrechte an Vermögenswerten.
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Autoren
Tobias Tenner leitet das Team Digitalisierung des Bankenverbands (BdB), das sich mit Innovationen und deren Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle von Banken beschäftigt.
Simon Zieglgruber ist Teil des Digitalteams des BdB und setzt sich u. a. mit Fragestellungen rund um Digital Assets & Tokenisierung auseinander.