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Deutsche Banken: Zuletzt deutlich mehr Stellenausschreibungen

Banken und Kreditinstitute haben in Deutschland im dritten Quartal fast 26 Prozent mehr Stellen ausgeschrieben als noch im selben Zeitraum des Vorjahres. Möglicher Treiber sei der Mangel an Fachkräften gewesen, über den zuletzt einige Banken-Chefs berichtet hätten, teilte die Wirtschaftswoche am Montag mit. Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen belief sich demnach zwischen Juli und September auf 29.696 Positionen. Ein Jahr zuvor waren es den Angaben zufolge 23.661 Stellen. Das gehe aus einer Erhebung des Berliner Personalmarktspezialisten Index Gruppe hervor, die Bloomberg News exklusiv vorliege, hieß es.

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„Im Bankensektor macht sich der Fachkräftemangel jetzt immer deutlicher bemerkbar. Trotz Filialschließungen benötigt die Branche neue Mitarbeiter, um die Digitalisierung voranzutreiben und den Renteneintritt der Babyboomer zu kompensieren“, sagte demnach Jürgen Grenz, Chef der Index Gruppe. Laut dem Bericht hatte bereits vergangenes Jahr etwa LBBW-Chef Rainer Neske vor einem Fachkräftemangel in seiner Branche gewarnt. Er verwies demzufolge auf sich verändernde Anforderungsprofile, etwa mit Blick auf Informationstechnologie. Die DZ Bank habe vergangene Woche angekündigt, vor diesem Hintergrund mehr Stellen für Nachwuchskräfte schaffen zu wollen, hieß es.

 

Größte Engpässe im Finanz- und Rechnungswesen
Banken seien in Deutschland händeringend auf der Suche nach Personal, wie FONDS professionell unter Berufung auf das Handelsblatt kürzlich berichtete. Eine Analyse der Personalmarktforschung Index für die Wirtschaftszeitung zeige, dass die Institute hierzulande im ersten Halbjahr insgesamt 65.094 offene Stellen ausgeschrieben hätten – das seien 81 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, hieß es. Die größten Engpässe verzeichnen die Banken der Analyse zufolge im Finanz- und Rechnungswesen sowie in den Bereichen Controlling und Versicherung. Dort seien 21.947 offene Positionen zu besetzen. Darauf folgten Vertrieb und Verkauf (10.974), Unternehmensführung und Management (7033), IT und Telekommunikation (5732), Sekretariat und Verwaltung (5578) sowie Organisation und Projektmanagement (5043), hieß es.

 

Die Zahlen belegten, dass es den Banken und Sparkassen nicht nur an den in allen Branchen begehrten IT-Spezialisten und Controllern mangele. Auch für die klassischen Berufsbilder im Bankgeschäft seien nur schwer Mitarbeiter zu finden. „Besonders groß ist bei uns der Personalmangel im Vertrieb, für den sich nicht mehr so viele Menschen begeistern wie früher“, sagte Sven Matthiesen, Privatkundenvorstand der Frankfurter Sparkasse, demzufolge dem Handelsblatt. (ud)

 

 


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