Das KfW-Sonderprogramm UBR 2022, um kurzfristig die Liquidität der von dem Ukraine-Krieg betroffenen Unternehmen zu sichern, startet demnach in Kürze. Unternehmen aller Größenklassen und Branchen erhalten laut KfW Zugang zu zinsgünstigen Krediten mit weitgehender Haftungsfreistellung der Hausbanken. Zusätzlich werde eine Konsortialfinanzierungsvariante mit substanzieller Risikoübernahme angeboten. Dieses Programm starte voraussichtlich am 9. Mai 2022. Auch hier befinde sich die Bundesregierung in weit fortgeschrittenen Beihilfengesprächen mit der EU-Kommission, hieß es.
Angebot enthält Investitions- und Betriebsmittelkredite
Das KfW-Kreditprogramm enthalte zwei Programmkomponenten: eine für Kredite im Standardverfahren über Hausbanken bis zu einem Kreditbetrag von 100 Mio. Euro sowie eine für individuelle, großvolumige Konsortialfinanzierungen. Gefördert würden kleine, mittelständische und große Unternehmen ohne Umsatzgrößenbeschränkung. Das Angebot umfasse Investitions- und Betriebsmittelkredite. Die KfW gewähre den Hausbanken eine 80prozentige Haftungsfreistellung für Kredite an mittelständische Unternehmen (bis max. 500 Mio. Euro Jahresumsatz) und eine 70prozentige Haftungsfreistellung für Kredite an große Unternehmen. Hierdurch werde die Kreditvergabebereitschaft der Banken erhöht. Die KfW nannte als Zugangsvoraussetzung eine „nachgewiesene Betroffenheit, die aus den Sanktionen gegenüber Russland und Belarus oder den Kriegshandlungen in der Ukraine resultieren“, etwa Umsatzrückgang durch weggebrochenen Absatzmarkt oder nachgewiesene Produktionsausfälle in den Ländern Ukraine, Belarus und Russland.
Minister Habeck erklärte, die Bundesregierung tue alles, „um die Substanz unserer Wirtschaft auch in schwerer Zeit zu erhalten mit einem zielgerichteten Schutzschild für unsere Unternehmen, welches wir jetzt zügig umsetzen.“ Minister Lindner fügte hinzu: „Mit den notwendigen Sanktionen treffen wir das Regime von Wladimir Putin. Aber auch Unternehmen in Deutschland leiden unter den Folgewirkungen des russischen Angriffskriegs. Zur Abfederung benötigen sie kurzfristig Liquidität. Deshalb wollen wir diesen Firmen mit einem KfW-Sonderprogramm und erweiterten Bürgschaftsprogrammen beistehen.“ Der Vorstandsvorsitzende der KfW, Stefan Wintels sagte: „Wir unterstützen bereits Kommunen mit einem Hilfsprogramm aus KfW-Mitteln bei der Unterbringung von Geflüchteten. Gemeinsam mit dem Bund stehen wir nun auch den Unternehmen in Deutschland zur Seite, die unter den Folgen des Krieges leiden.“ (ud)
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